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So lohnt sich interne Kommunikation in Euro und Cent
Interne Kommunikation (IK) wird in vielen Unternehmen unterschätzt. Vor allem der Mittelstand behandelt das Thema stiefmütterlich. Ein Grund dafür: Die Vorteile von professioneller IK sind nur schwer bezifferbar und die Geschäftsführung scheut Investitionen, wenn der ROI (Return on Investment) nicht offensichtlich ist. Drei Argumente, warum sich jeder Euro, der in die interne Kommunikation gesteckt wird, auszahlt:
1. Professionelle IK steigert die Effizienz
Überall, wo Menschen zusammenarbeiten, wird kommuniziert. Während sich in kleinen Unternehmen alle Mitarbeiter*innen direkt austauschen können, gelangt unstrukturierte persönliche Kommunikation spätestens ab 500 Beteiligten an ihre Grenzen. Kommen verschiedene Standorte, komplexe Themen, Homeoffice oder besondere Herausforderungen hinzu, kann die Grenze auch schon bei 100 erreicht sein. Fehlt eine offizielle interne Kommunikation, sind Meetings, persönliche Gespräche und Flurfunk die nächstbesten Informationsquellen. Sich auf diesem Weg Informationen zu organisieren, kann extrem aufwendig und ineffizient werden.
Folgendes Rechenbeispiel führt das vor Augen: In einem Unternehmen sind 500 Personen beschäftigt. Eine funktionierende IK gibt es nicht. Um Informationen einzuholen, verbringen alle Mitarbeiter*innen eine Stunde pro Woche mehr mit informellem Austausch als in einem vergleichbaren Unternehmen mit professioneller Kommunikation. Klingt nicht viel? Ist es aber! Bei durchschnittlichen Kosten von 40 Euro je Arbeitsstunde in der deutschen Industrie[1] schlägt eine Wochenstunde Flurfunk pro Person mit jährlich 920.000 Euro zu Buche. Natürlich braucht es auch Zeit, sich in Veranstaltungen, über Newsletter, Magazine oder das Intranet zu informieren. Aber diese Informationen sind richtig, dienen dem Unternehmensziel und wirken im besten Fall positiv auf Unternehmenskultur und Arbeitgeberimage. Gerüchte und Falschinformationen hingegen stiften Verwirrung und Unruhe, führen zu Demotivation und können die Ziele der Organisation untergraben.
2. IK hilft, Personalkosten zu senken
Unzufriedene Mitarbeiter*innen sind gleich in mehrfacher Hinsicht teuer. Die geringere Motivation führt zu einem gedämpften Engagement, einer reduzierten Leistungsbereitschaft und oft zu einer Kündigung. Eine hohe Fluktuation ist eine teure Angelegenheit: Die durchschnittlichen Kosten belaufen sich laut Studie[2] auf rund 14.000 Euro pro Kündigung, zum Beispiel für Abfindungen, Recruiting und Einlernen neuer Kolleg*innen. Trägt eine professionelle interne Kommunikation dazu bei, nur drei ungewollte Kündigungen pro Jahr zu verhindern, bedeutet das für unser Beispielunternehmen eine mögliche Einsparung von ca. 42.000 Euro. Es ist also nachhaltiger, in die Bindung bestehender Mitarbeiter*innen zu investieren. Beispielsweise indem sie umfassend und wertschätzend informiert werden – und zwar bevor Sie interne Themen aus der Presse erfahren.
Und nur zur Erinnerung: Zufriedene Mitarbeiter*innen sind zudem seltener krank. Nach Schätzungen des Handwerksblatts kostet ein kranker Arbeitnehmender den Mittelständler am Tag ca. 250 Euro.[3]
3. Interne Kommunikation fördert Innovationsfähigkeit
Der Wettbewerbsdruck steigt und die meisten Betriebe sind gezwungen, sich ständig an neue Marktgegebenheiten anzupassen. Laut Studien tun sich jedoch gerade kleine und mittelständische Unternehmen schwer, Innovationen zu entwickeln und umzusetzen.[4] Wie kann eine professionelle IK da helfen?
Interne Innovationskommunikation schafft die Rahmenbedingungen für eine höhere Innovationsfähigkeit, beispielsweise durch die Vermittlung von Informationen und Wissen, aber auch durch ihren Beitrag zu einer innovationsfreundlichen Unternehmenskultur, die sich durch Transparenz, Offenheit, Dialog- und Kritikfähigkeit auszeichnet. Sie stellt Plattformen zur Verfügung, die eine Vernetzung und einen kreativen Austausch fördern. Nicht zuletzt hilft sie den Mitarbeiter*innen auch, die Folgen von Innovationen zu verstehen und zu bewältigen.
Welchen Gewinn eine professionelle, innovationsfördernde IK bringen kann, hängt stark von den Rahmenbedingungen und Produkten eines Unternehmens ab. Eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft belegt jedoch, dass der Nettoumsatz sehr innovativer Unternehmen 33 % höher ist als der Durchschnitt.[5] Der Umsatz von Firmen ohne Innovationsfokus bleibt hingegen 36 % unter dem Durchschnitt. Da liegt es nahe, jede Chance zu nutzen, um die eigene Innovationsfähigkeit systematisch zu erhöhen.
Schöpfen Sie das volle Potenzial interner Kommunikation aus!
Professionelle interne Kommunikation steigert die Effizienz sowie die Innovationsfähigkeit – sie spart damit bares Geld und unterstützt das Unternehmenswachstum. Zudem trägt es zu einer höheren Mitarbeiter*innenzufriedenheit bei, wenn sich alle internen Zielgruppen gut informiert und wertgeschätzt fühlen, sich beteiligen und Einfluss nehmen können.
Was ist also zu tun? Entwickeln Sie eine IK-Strategie und schöpfen das volle Potenzial der internen Kommunikation mit einem angepassten IK-Mix aus. Das kostet nicht die Welt, zahlt sich aber in jedem Fall aus.
[1] Arbeitskosten in der EU 2019: Deutschland an siebter Stelle | destatis.de [25.01.2021]
[2] Fluktuation und deren Auswirkung auf Unternehmen | Deloitte.com [25.01.2021]
[3] Kranke Mitarbeiter sind teuer | handwerksblatt.de [25.01.2021]
[4] Deutsche Unternehmen schwächeln bei Innovationen | springerprofessional.de [25.01.2021]
[5] Innovative Unternehmen sind erfolgreicher | idw.de [25.01.2021]
*Photo by Karolina Grabowska on Pexels
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